"CD des Monats" März bei
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AUTOAGGRESSION - ARTEFACTS
Als diese Band erstmals auf dem „Septic“ Sampler erschien mit ihrem „3,14“ war die Begeisterung groß bei Presse und auch Zuhörer. Was war denn das? Ziemlich packender, energiegeladener und bewusst elektronischer Sound. Auch die nächsten Stücke „Blau“ und „Das Nyquist Theorem“ waren sofort in aller Munde, letzten Endes kam mit „Geräuschinformatik“ das vielleicht innovativste Werk im Elektroniksektor 2005 auf den Markt. Es hat zwei Jahre gedauert und wieder melden sich Autoaggression zu Wort. Dieses Mal mit „Artefacts“, das erwartungsgemäß wieder versucht, die Grenzen der synthetischen Klangerzeugung weiter voranzuschieben. Dabei hat sich die Art und Weise, wie die Songs aufgebaut werden ein weinig verändert. War bei Geräuschinformatik das destruktive Element vorrangig, das gewohnte Klangstrukturen zu durchschlagen versuchte, wirkt das neue Werk wesentlich geschlossener. Innerhalb des musikalischen Kosmos wird natürlich variiert, experimentiert und getüftelt, was das Zeug hält. Autoaggression bietet mit „Speed“, „Blame“ und „The Sky Is Not Yours“ astreine, treibende Clubtracks mit wuchtigen Beats, auf „A Thousand Fires“ hört man eher Strukturen, die an die trancig-experimentellen Sounds von Haujobb erinnern. Auf dem zuletzt genannten Song ist, mit Eskil von Covenant als Gastsänger, natürlich noch ein besonderes Schmankerl dabei. Eskils Stimme verschmilzt hier perfekt mit Lukas’ Soundlandschaft – genialer Track! „Shallow Things“ kommt mit seiner Leichtigkeit, dem Einsatz von Nives Garasevics Stimme und den verspielt eingängigen Melodien schon fast poppig daher. Die ambienten Stücke wie „Scape 1“, „R-A“ und „Words“ sind voller Intensität. Sehr packend und sphärisch - ein wahrer Genuss. Auf dem neuen Werk hat Lukas sehr viel Wert auf Abwechslung gelegt. Alles ist vertreten auf diesem Album. „Artefacts“ ist der würdige Nachfolger von „Geräuschinformatik“ und katapultiert Autoaggression wieder weiter nach oben. Großes Kopfkino! Tipp!